Slot.It Fast… ans Limit

Von Frank S.

„Solange besser möglich ist, ist gut nicht genug!“ (Dettmar Cramer)

Und deshalb beschäftige ich mich an dieser Stelle noch einmal mit dem Slot.It-Tuning. Drei Rennserien in Folge machte ich mit dem roten Lancia den Jungs an unserer Carrera-Bahn das Leben schwer… es wurde Zeit ein neues Auto zu bewegen.

Natürlich wieder ein Gruppe C-Bolide und unsere italienische Lieblingsfirma brachte zum Jahreswechsel 23/24 einen neuen Toyota an den Start!

Ich werde hier nicht auf alle Arbeitsschritte eingehen, die bereits im „Einstieg in Slot.It“ erwähnt wurden. Allerdings werden wir hier über ein paar Neuigkeiten gegenüber den älteren Modellen stolpern, versprochen!

Und hier sehen wir schon den ersten Unterschied: ein 0,5mm offset Motorhalter. Während die Offset-Motorhalter zum Nachrüsten den Motor um 1mm tieferlegten und daher mit speziellen Kronzahnrädern gefahren werden mussten, hängt der Motor hier nur 0,5mm tiefer im Fahrwerk und kann daher mit den Standard Kronzahnrädern gefahren werden. Und wem es aufgefallen ist: der Standard-Motor hat jetzt einen hellen Kunststoffdeckel… nicht mehr orange!

Die aktuellen Modelle sind natürlich alle vorbereitet für den Einbau eines Digitalchips… wer’s braucht 😆

Daneben sieht man bereits hier eine Schraube im Leitkiel… dies war bisher eine Besonderheit der Tuning-Leitkiele! Und weil wir hier im Club analog, ohne Magneten und mit einem anderen Motor fahren, fliegen Motor, Kabel und Magnet raus…

Einfach Kabel rausziehen war gestern: zunächst müssen die beiden Madenschrauben gelöst werden… Wenn man das nicht weiß, dann zieht man vergebens am Kabel. Und welches Kabel habe ich wohl gezogen? 🙄

Nachdem schließlich der Wagen komplett zerlegt ist, habe ich die Karosserie wieder auf das leere Chassis geschraubt und dann auf die Metallplatte gelegt:

Das ist die Art Wackel, die man nicht haben will. Ohne Deckel wird es noch deutlicher:

Damit ist wieder der Backofen gefragt… (siehe auch „Einstieg in Slot.It“ !), Bodenplatte mit Magneten fixieren, kochendes Wasser drüber und ab in den vorgeheizten Ofen!

Nachdem das Wasser abgekühlt und die Bodenplatte gereinigt wurde, ist von dem ungewollten Wackel keine Spur mehr zu sehen:

 

Damit kann der Auf- bzw. Zusammenbau beginnen. Fangen wir mit der Vorderachse an. Damit die Achsführung wirklich fixiert ist, gebe ich auf die fest angedrückten Achsführungen einen Tropfen Sekundenkleber. Natürlich ohne eingebaute Achse!!

Dann müssen wir zum ersten Mal in die Geldbörse greifen… wir tauschen die Vorderreifen! Die Originalreifen mit dem Aufdruck sehen toll aus. Wenn man jedoch mit dem Finger über die Lauffläche streicht, spürt man deutlich einen gewissen Grip.

 

Glatt und schmucklos…	Wesentlich glatter fühlen sich die „Zero Grip Tires“ von Slot.It an. Ich habe bei diesem Modell einmal bewußt keine O-Ringe genutzt. Dann die Vorderräder aufgesteckt und die Spurbreite eingestellt… und siehe da, die Achse hatte deutlich horizontales Spiel.
Selten genutzt: Achsdistanzen bei Slot.It!	Die maximal erlaubte Spurbreite führt bei den Steckfelgen dazu, dass die Achse viel zuviel Spiel hat. Also zwei passende Distanzen für die 2,38mm-Achsen gesucht und damit hat die Vorderachse  gerade soviel Spiel, dass sie frei läuft! Beim Einbau des Motorhalters sind mir ein paar kleine Unsauberkeiten im Kunststoff aufgefallen. Damit der Motorhalter sich später frei bewegen kann, kommt etwas(!) Sandpapier zum Einsatz
	Die Außenkanten und überstehenden Grate werden glatt geschliffen. Natürlich wird auch die andere Seite, die Bodenplatte, etwas nachbearbeitet. Selbstverständlich nur geglättet! Der Drehmel bleibt im Koffer! Motorhalter nur soweit einschrauben, dass die Schraubenköpfe nicht nach unten herausschauen. Wenn alles passt, dann sollte man den Motorhalter leicht bewegen können
So sollte es am Ende ungefähr aussehen: ein leichter Wackel durch den beweglichen Motorhalter!
	Zum Verbleien gibt es eigentlich wenig allgemeingültige Empfehlungen. Letztlich entscheidet der eigene Fahrstil. Ein bisschen in die Seiten, unter die Hinterachse und vorne den Leitkiel beschweren… das sollte es erstmal sein. Die Hinterachse wird kurz in den Drehmel eingespannt und mit feinem Sandpapier geschliffen… ein leichter Lauf am Antrieb schadet nie! Dann kommen wir zu den Rädern. Bei gleicher Motordrehzahl legt ein größeres Rad mehr Strecke zurück… eigentlich logisch. Da die Wahl der Slot.It-Felgen in unserem Reglement freigestellt ist, kommen hier die 17,3mm Alufelgen von Slot.It zum Einsatz.
	Dafür gibt’s natürlich auch die passenden Felgeneinsätze, leider nicht in jeder Form/Farbe. Mir gefielen die weißen Felgen auch besser… aber „wollen wir ’nen Killer oder Dressman?“ Jetzt kommen Motor, Motorritzel, Kabel und Schleifer. Bei dem Motor können wir in Schieren den Slotdevil SD-2024-3 einsetzen. Gegenüber dem Serienmotor dreht er etwas höher und hat ein besseres Drehmoment… Zitat: „Es sind nicht die Höchstdrehzahlen, die ein Rennen entscheiden, sondern die Kraft und die Art der Kraftentfaltung.“ Stimmt! Für das Aufpressen des 10er Motorritzels benötigt man ein Spezialwerkzeug, das kann man sich zu Beginn der Slotkarriere häufig bei Mitfahrern im Club ausleihen! Als Schleifer kommen wie bereits in „Einstieg in Slot.It“ erwähnt, die verzinnten von Slot.It (Bestell-Nr. SP18) zum Einsatz. Und so sieht es dann unter dem Deckel aus:
	Damit sind wir fast fertig! Auf der Bahn muß man sich dann noch für die perfekte Getriebeabstimmung entscheiden. Meine Wahl wird wohl zwischen dem 27er (schwarz) und dem 26er (blau) Kronzahnrad fallen… und dann: Achtung Startampel!

Zusammenfassung für Einsteiger

Wir hatten es schon an anderer Stelle geschrieben: Slot.It (und auch Revoslot) sind die preisgünstigste Art, ernsthaft Slotracing zu betreiben.

Hier einmal die Aufstellung:

Slot.it Toyota 86C (SICA41e)	64,-€
Slot.it Alu-Felgen, 2 Stk., Ø17,3 x 9,75mm	ca. 8,-€
Slot.it, Reifen P6, Ø20x11mm, 2 Stk.	ca. 4,-€
Slot.it, Zero Grip Vorderreifen, 2 Stk.	ca. 4,-€
Slot.it, Felgeneinsatz (Ø13.8), 2 Stk.	ca. 2,-€
Slot.it, Kronzahnrad 27z, Inliner	ca. 4.-€
Slot.it, Motorritzel 10z	ca. 2,-€
Slotdevil Motor SD-20092024	ca. 7,-€

Damit kann man sich für knapp 100.-€ (Stand Januar 2024) ein wettbewerbfähiges Fahrzeug zusammenstellen… selbstverständlich abhängig vom Reglement des jeweiligen Clubs! Dieses Beispiel ist auf unser Renncenter abgestimmt! Bereits in Ratzeburg kann die Welt anders aussehen!